Kampagne

Die Kampagne „Endlich Frauenwahlrecht“ ist Teil der Wormser Feierlichkeiten rund um den 100. Jahrestag der Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland.
Dass die Frauenbewegung nach langen und zähen Kämpfen im November 1918 tatsächlich die Einführung des Wahlrechts für Frauen erreichte, gilt als Meilenstein der deutschen (Demokratie-)Geschichte. Erst durch seine Implementierung wurde der heute selbstverständlich gültige Verfassungsgrundsatz der allgemeinen, freien, unmittelbaren, gleichen und geheimen Wahl erstmals Wirklichkeit.

Alle Fotografien stammen aus dem Stadtarchiv Worms und zeigen Frauen, die um 1918 in Worms lebten. Allen Wormser Bürgerinnen wurde bis 1918 das Wahlrecht verweigert – unabhängig von ihrem Bildungsstand, ihrem Beruf, ihrer Religion und ihrer sozialen Herkunft.
Mit der Kampagne möchten wir diesen Frauen ein Gesicht geben und gleichzeitig den Anstrengungen der Vorkämpferinnen für das Frauenwahlrecht Respekt zollen.
„Kein Kreuz mehr mit dem Kreuz!“ rufen uns die Zeitzeuginnen erleichtert zu. Mit dem Recht, endlich ein Kreuz machen zu können – also zur Wahl gehen und sich selbst zu Wahl stellen zu können – geht auch eine große Verantwortung einher. Damals wie heute.

Frauen können im Jahr 2018 selbstverständlich zur Wahl gehen. Sie sitzen auf allen politischen Ebenen in Parlamenten und Regierungen, bekleiden politische Ämter und gestalten auf diesem und anderen Wegen Gesellschaft. Doch auch 100 Jahre nach der Einführung des Wahlrechts für Frauen sind diese im politischen Betrieb unterrepräsentiert. Der Frauenanteil im Deutschen Bundestag hat nach der Bundestagswahl 2017 ein historisches Tief erreicht und liegt bei 30,9% – das ist der niedrigste Wert seit 20 Jahren.

Mit „Endlich Frauenwahlrecht!“ möchten wir das Erreichte feiern aber auch mahnen, dass Vieles noch zu tun bleibt bis Frauen eine gleichberechtigte Stimme im politischen Diskurs haben und endlich sagen können „Kein Kreuz mehr mit dem Kreuz!“.